Mehr als 140 Bewerbungen sind für den diesjährigen K3-Preis für Klimakommunikation eingegangen. Davon haben es 22 Projekte auf die Shortlist geschafft. Als nächstes ist es an der Jury, über die Gewinner:innen in den drei Kategorien zu entscheiden. Die Preisverleihung findet am 13. Juli im Museum für Kommunikation in Frankfurt/Main statt, wo derzeit die Ausstellung „Klima_X“ zu sehen ist.
Der K3-Preis für Klimakommunikation wird 2023 zum dritten Mal vergeben. Hinter dem K3 Kongress steht ein Veranstalterbündnis aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Fotocredits: Homepage K3.
Bereits zum dritten Mal ist in diesem Jahr der K3-Preis ausgelobt worden. Gemeinsam mit sechs Partnerinstitutionen zeichnet klimafakten.de mit dem K3-Preis Projekte und Initiativen aus, die in besonderer Weise Klimakommunikation leisten und damit Menschen für mehr Klimaschutz motivieren und aktivieren.
Bis zum Einsendeschluss am 23. April waren mehr als 140 Bewerbungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aus den Bereichen Gesellschaft, Wissenschaft und Journalismus eingegangen. Aus der Fülle an Bewerbungen wurde eine Shortlist erstellt – aus denen nun die hochkarätig besetzte Jury die sechs Preisträger:innen auswählt. Der Preis ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert. Das bedeutet, dass es für den ersten Preis in jeder Kategorie 4.000 Euro zu gewinnen gibt und für den zweiten Preis 1.000 Euro.
Die drei Preiskategorien sind der von der KLIMA ARENA (Klimastiftung für Bürger) gestiftete Bürger:innen-Preis, der von KlimaAktiv gestiftete K3-Preis für Klimakommunikation in der Kategorie Klimajournalismus sowie der Eunice-Foote-Preis für Wissenschaftskommunikation.
Folgende 22 Projekte und Initiativen sind für die drei Preiskategorien nominiert:
Das Projekt “Asphaltknacker:innen” nominiert für den K3-Preis in der Kategorie Bürger:innen-Preis.
K3-Preis für Klimajournalismus
- Der Newsletter „Onboarding Klimajournalismus“ ist ein Angebot des Netzwerks Klimajournalismus Deutschland und richtet sich an alle Journalist:innen, die Klima in ihrer Berichterstattung stärker mitdenken möchten.
- „Auch das noch – der freundliche Krisenpodcast“ ist ein Angebot der Wochenzeitung Die Zeit, bei dem Mensch-Natur-Krisen thematisiert und gezielt Bezüge zwischen den einzelnen Krisen hergestellt werden. Zum Ende jeder Folge wird ein Sprung in die Zukunft vorgenommen, um auch Geschichten des Gelingens zu erzählen.
- Das „Netzwerk Klimajournalismus Österreich“ hat sich als Ziel gesetzt, die Klimaberichterstattung in Österreich weiter voranzutreiben und Journalist:innen dabei zu unterstützen, Klimathemen in ihren Medien umzusetzen.
- Mit 1.500 Lokaljournalist:innen setzt das Team von „Klima“ deutschlandweite Klimarecherchen und Veranstaltungen um, teilt Wissen und vernetzt.
- In der Videoserie „Erklärt!: Klima“ bereitet Verena Mischitz, Redakteurin der österreichischen Tageszeitung Der Standard komplexe Themen zur Klima- und Biodiversitätskrise differenziert und zugänglich auf – zugleich fi
- nden Lösungswege regelmäßig einen Platz.
- Mit seinem „Klimalabor“ hat das Schweizer Online-Magazin Republik.ch ein innovatives Community-Projekt mit inzwischen rund 7.000 Menschen gestartet. Ziel ist eine neue Art von Klima-Journalismus, damit dieser mehr Menschen erreicht.
- „Grüner Journalismus“ ist ein Web-Portal der Hochschule Darmstadt für junge Umwelt- und Klimajournalist:innen. Es versteht sich als Sammelstelle für Ideen und Quellen und bietet Informationen und Einführungen in die wichtigsten Themenfelder der Nachhaltigkeit.
Bürger:innen-Preis der KLIMA ARENA für Kommunikationsformate aus Alltag und Arbeitswelt, Kommune, Gemeinde und Nachbarschaft
- Mit dem Citizen-Science-Projekt „3-2-1 heiss!” wird im Kanton Aargau das Bewusstsein für klimabedingt zunehmende Hitzewellen gestärkt. Schulklassen und interessierte Bürger:innen spüren mithilfe mobiler Messgeräte die Hot und Cool Spots in ihrer Gemeinde auf, um im Anschluss in Workshops Möglichkeiten zur Minderung der Hitzebelastung zu finden.
- „Leuchtturm LOUISE“ ist eine zivilgesellschaftliche Plattform aus der Region Elbe-Elster in Brandenburg, durch die Bürger:innen die Herausforderungen des Klimawandels verstehen lernen, Lösungen ausprobieren und Zukunftsbilder für eine lebenswerte Region gestalten können. Leuchtturm LOUISE coacht Städte in ganz Deutschland.
- Mit dem Projekt „Bezahlbare DIY-Lösungen für Alle“ werden günstige und praktische Umsetzungen der persönlichen Energiewende vermittelt. YouTube-Influencer Andreas Schmitz alias „Der Akku-Doktor“ lässt in seine Videos wissenschaftliche Erklärungen einfließen, etwa aus den Reports des IPCC; in seinem DIY-Forum akkudoktor.net tauschen sich bereits rund 18.000 Mitglieder aus.
- Mit den „packsdrauf-Solarpartys“ verbreitet der Solarenergie-Förderverein Deutschland über ehrenamtliche Botschafter:innen und mit einer guten Portion Spaß in nachbarschaftlichen Runden praktisches Wissen rund um Photovoltaik und die Montage von Solaranlagen.
- Unter dem Motto „Hallo Bundestag, wir müssen reden!“ haben drei zivilgesellschaftliche Organisationen am 29.04.2023 einen „Tag der Klimademokratie“ Vorbereitet durch Online-Trainings führten Bürger:innen hier Klimagespräche mit Politiker:innen des Bundestages und stellten per Videokonferenz ihre Fragen, etwa zu bürokratischen Hemmnissen für Windparks vor Ort.
- Die „Asphaltknackerinnen“ sind ein Team bestehend aus drei Frauen, die sich für mehr Biodiversität, Klimaschutz und Klimaanpassung einsetzen. Sie entsiegeln in Zürich private Flächen und begrünen diese naturnah, um so vor allem für unnötige Versiegelung zu sensibilisieren und das Mindset in den Köpfen aufzubrechen.
- Mit der „Realfiktion Klimarechnungshof“ rufen die Universität und das Volkskundemuseum Wien eine Institution probeweise ins Leben, die beim österreichischen Klimavolksbegehren im Jahr 2020 gefordert worden war. Die fünfteilige Veranstaltungsreihe wurde filmisch aufbereitet und soll als Ausstellungsprojekt durch österreichische Schulen und Gemeinden wandern.
Das Citizen-Science-Projekt „3-2-1 heiss!” aus dem Kanton Aargau.
Eunice-Foote-Preis für Klimakommunikation für Klimakommunikationsformate aus Wissenschaft und Forschung
- Das „Projekt Klimaausreden“ von Thomas Brudermann und Annechien Hoeben thematisiert Ausreden gegen Klimaschutz fachlich fundiert und ohne moralischen Zeigefinger. Dies geschieht mit einem niedrigschwelligen Zugang vor allem über anschauliche, lizenzfreie Illustrationen oder das Sachbuch „Die Kunst der Ausrede“.
- Das Projekt „Plant a SEEED“ der Agentur The Changency vereint wissenschaftliche Studie, Klimabilanz und Kommunikationskampagne. So wurde bei verschiedenen Konzerten der Band SEEED ein Großprojekt zur ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit umgesetzt, welches begleitet wurde von einer Aktions- und Kommunikationskampagne, um Nachhaltigkeit für Besucher:innen und Team erlebbar zu machen.
- Unter dem Motto „Wir geben Mutter Erde eine Stimme“ und mittels Künstlicher Intelligenz ermöglicht es das Projekt „Mutter-Erde-Telefon“ „Mutter Erde“ anzurufen. Per Stimmeingabe übers Telefon können Fragen gestellt werden, die „Mutter Erde“ aus „eigener“ Sichtweise per Stimmausgabe beantwortet.
- Der „Medienleitfaden Klima“ wurde von einem Team der Psychologists for Future und unterstützt von Wissenschaftler:innen verschiedener Disziplinen entwickelt, um Medienschaffenden Hilfestellung bei der Klima-Berichterstattung zu bieten. Ziel ist es, Nachrichtenvermeidung, Abwehrreaktionen oder Gefühle von Hilflosigkeit zu mindern.
- Durch die „Klima-Zeitmaschine“ lässt sich die Klimakrise am eigenen Körper spürbar machen. Die mobile Kabine kann auf die in einem bestimmten Jahr zu erwartende Temperatur aufgeheizt werden und zeigt zusätzlich durch eine VR-Brille eine virtuelle Stadtumgebung. Die Klima-Zeitmaschine wurde entwickelt von den Artists for Future in Zusammenarbeit mit unter anderem den Scientists for Future, Fridays for Future und Teachers for Future.
- Die interaktive Ausstellung „Natur. Und wir?“ im Stapferhaus in Lenzburg (Schweiz) vermittelt auf leicht zugängliche Weise Wissen zu komplexen Zusammenhängen
- und um Klima- und Biodiversitätskrise. Das Publikum wird in einem sinnlichen und spielerischen Rahmen dazu angeregt, selbst Position zu beziehen und darüber zu diskutieren, was zu tun ist.
- Die „Planetary Health Academy“, initiiert von den Organisationen Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) und Health For Future, bietet ein vielfä ltiges Bildungsformat zum Wissenserwerb und der Befähigung zum transformativen Handeln. Das Angebot richtet sich insbesondere an Auszubildende, Studierende und Beschäftigte aller Gesundheitsberufe.
- Bei dem Projekt „Ariadne-Bürgerdeliberation“ werden in Dialogformaten Politikoptionen zur Energie- und Verkehrswende von Forschenden und Bürger:innen diskutiert und gemeinsam weiterentwickelt, sodass ein vertieftes Gesamtbild mit neuen Handlungsoptionen entsteht. Das Kopernikus-Projekt Ariadne ist ein Konsortium aus mehr als 25 Forschungseinrichtungen in der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Zur Trägerschaft
Vergeben wird der K3-Preis von sieben Organisationen aus Wissenschaft und Klimakommunikation in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zu ihnen zählen das Climate Change Centre Austria (CCCA), das Deutsche Klima-Konsortium (DKK), die KLIMA ARENA der Klimastiftung für Bürger im baden-württembergischen Sinsheim, klimaaktiv (die Klimainitiative des Österreichischen Umweltministeriums), das Wissenschaftsportal klimafakten.de, ProClim – Forum für Klima und globalen Wandel der Schweizer Akademie der Wissenschaften sowie das National Centre für Climate Services Schweiz (NCCS).
Zur Jury
Die Jury besteht aus zehn renommierten Persönlichkeiten aus den Bereichen Klimaforschung, Kimaschutz und Klimakommunikation. Ihr gehören an: Mirko Drotschmann (Journalist, YouTuber, Moderator und Autor), Corinna Engel (Museum für Kommunikation), Maria Furtwängler (Schauspielerin, Produzentin und Stifterin), Reto Knutti (Professor für Klimaphysik an der ETH Zürich), Severin Marty (Nationale Akademie der Naturwissenschaften Schweiz), Carel Carlowitz Mohn (klimafakten.de), Julian Schmid (klimaaktiv), Markus Wadsak (Meteorologe beim ORF), Bernd Welz (Vorstandschef der Klimastiftung für Bürger), Wiebke Winter (Mitgründerin der Klima Union).
Zum K3-Kongress zu Klimakommunikation
Der K3-Preis ist eng angelehnt an den K3-Kongress zu Klimakommunikation, der weitgehend von den gleichen Organisationen veranstaltet wird und das nächste Mal am 25. und 26. September 2024 in Graz stattfindet. Der Kongress befasst sich mit Fragen rund um eine wirksame Klimakommunikation und möchte Menschen zum Handeln bewegen: Er gibt einen Überblick über den internationalen Stand der Forschung zur Klimakommunikation, macht neue Erkenntnisse aus der Wissenschaft nutzbar und vernetzt wichtige Akteur:innen aus den Bereichen Politik, Forschung, Verwaltung, Wirtschaft, Interessensvertretung, NGOs sowie Medien und PR.
Preisverleihung
Verliehen werden die Preise am 13. Juli 2023 ab 17 Uhr im Museum für Kommunikation (MfK) in Frankfurt/Main. Um persönlich teilnehmen oder einen Link zum Livestream zu erhalten, bedarf es einer vorherigen Anmeldung über den folgenden Link: https://eveeno.com/k3-preisverleihung.
Die Ausstellung KLIMA_X rund ums Thema Klimakommunikation ist vor und nach der Preisverleihung für alle Besucher:innen geöffnet.
Weitere Informationen: https://k3-klimakongress.org/k3-preis/