Feriensaison ist Reisesaison – wir gehen raus aus dem Alltag und das am besten, indem wir die eigene Wohnung verlassen. Zu Reisen und dabei neue Erfahrungen zu machen, verändert unsere Sicht auf die Welt, gibt uns Selbstverstrauen und macht Spaß. Mit Blick auf die Klimakrise wird es notwendig über die Verkehrsmittel zu sprechen, mit denen wir reisen.
An- und Abreise zum Urlaubsort verursachen häufig einen großen Treibhausgasausstoß. Zugleich gibt es viele gute Alternativen. Klimafreundlich ist natürlich ein Urlaub ohne lange Anfahrt. In und um Frankfurt gibt es viele tolle Ausflugs- und Urlaubsmöglichkeiten. Das Energiereferat Frankfurt hat 23 spannende Anregungen von Alpakawanderung bis zum Campen über den Dächern Frankfurts hier zusammengestellt. Und wenn es Ausland sein soll: Strasbourg mit toller Altstadt beispielweise ist von Frankfurt aus in zwei Stunden mit dem Zug erreichbar.
Wenn es weiter weg geht, spielt das Transportmittel eine große Rolle: Während ein Inlands-Flug 2019 im Schnitt 214 Gramm Treibhausgase pro Personenkilometer (g/Pkm) freisetzte, waren es bei der Bahn im Fernverkehr nur 29 g/Pkm. Da während der Corona-Pandemie weniger Menschen die Fahrzeuge nutzten, stiegen diese durchschnittlichen Werte 2020 auf 284 g/Pkm für Flugzeige und 54 g/Pkm für Bahnen. Wenn ein Auto mit 1,4 Personen ausgelastet ist, verursacht es 154 g /Pkm – besser als fliegen, aber nicht so viel, wie man annehmen könnte. Am klimafreundlichsten sind eindeutig Bus und Bahn.
Quelle: Bundesumweltamt
Zugegeben, es wird schwierig, mit der Bahn den Atlantik zu überqueren, aber für viele andere, spannende und entspannte Ziele gibt es gute Anbindungen mit Bahn oder Fernbus. „Anderswo“ hat zahlreiche Tipps und Sparangebote gesammelt, welche die Bahnreise günstiger machen. Und verschiedene Bahngesellschaften, wie die in Österreich oder in Kroatien, bieten auch Nachtzüge an. Wenn es doch das Auto wird, tröste ich mich damit, dass die Menge ausgestoßener Klimagase pro Kopf sinkt, wenn mehr Personen im Auto fahren und plane Fahrgemeinschaften.
Auch als Museumsmitarbeiter:innen vermeiden wir Dienstreisen mit dem Flugzeug soweit es geht, treffen uns online oder fahren mit der Bahn – so wie beispielsweise für die Strecke von Frankfurt nach Prag, die eine Kollegin für einen Vortrag über die Ausstellung KLIMA_X im August zurücklegt.
Die bisher erste Flugreise in diesem Jahr war terminlich nicht anders zu lösen. Die Stiftung kompensiert diese durch einen CO2-Ausgleich. Durch den Erwerb von Zertifikaten soll sichergestellt werden, dass die Menge an CO2-Emissionen in einem Klimaschutzprojekt wieder gebunden wird. Besser wäre es, Flüge ganz zu vermeiden, aber Kompensieren ist besser, als nichts zu machen. Es schafft zudem Aufmerksamkeit für das Thema und passt die Preise von aktuell noch billigerem Flug und teurerem Zug ein wenig aneinander an.
Autorin: Swenja Hoschek ist wissenschaftliche Volontärin am Museum für Kommunikation Frankfurt. Sie isst gerne vegan, aber Crêpes durchkreuzen diesen Plan zuweilen.