Beim Aktionstag „connect local“ konnten sich Besucher*innen im Museum für Kommunikation über Initiativen und Wege informieren, um ihre Lebensweise klimabewusst zu gestalten – und das mit Spielen, Herausforderungen und Gesprächen.

Bestes Museumswetter beim Klims-Aktionstag im Museum für Kommunikation Frankfurt. Foto: Marina Schilke
Der 12. November begann mit der Eröffnung von Klima & Du – einem partizipativen Denkraum. Hier finden sich künstlerische und gesellschaftliche Impulse zum Thema Klima. Es sind dort bereits Ergebnisse aus Workshops, ein Fotoprojekt zur Überschwemmung Venedigs und nominierte Briefmarken vom Malwettbewerb der Deutschen Post für Kinder zu sehen. Der Raum wird sich weiter verändern und Neues aufnehmen, denn Gruppen, Initiativen und Menschen sind herzlich eingeladen, sich hier zu beteiligen.

Nina Voborsky (rechts) stellt das Ausstellungsprojekt Klima und Du vor, moderiert von Stephan Hübner (links). Foto: Anselm Buder

Berns Meyer von der Deutschen Post stellt den Briefmarkenwettbewerb und die Entwürfe der Kinder vor. Foto: Anselm Buder
Im Anschluss begann der Klima-Poet Samuel Kramer mit Impulsen von Besucher:innen in den neu eröffneten Räumen poetische Notizen eines besseren Übermorgens zu verfassen. Die lyrischen Zukunftsvisionen sind in Klima & Du zu sehen.


Samuel Kramer verfasst in der Ausstellung Lyrik. Fotos: Anselm Buder
Nach diesem feierlichen und poetischen Auftakt eröffnete der Markt der Möglichkeiten. Hier konnten sich Besucher*innen darüber informieren, was sie selbst für eine klimabewusste Lebensweise beachten können.

Blick in den Lichthof des Museums für Kommunikation beim Aktionstag. Foto: Marina Schilke
Tolle Kleider gab es beim Kleidertausch der BUND Jugend Hessen zu entdecken. Und es kamen zahlreiche Kleiderspenden zusammen. Das Angebot reichte von Ohrschützern über T-Shirts und Pullis hin zu Sakkos und zeigte, wie schön es ist, wenn die eigene Kleidung ein zweites Leben erhält und man selbst auch Stücke findet, die man gerne weiter trägt.


Munter wurden Kleider gesucht, gefunden und abgegeben beim Kleidertausch der BUND Jugend Hessen. Foto: Marina Schilke
Aber nicht nur Kleidung lässt sich weiterverwenden, auch Tapeten, Straßenkarten, Liederbücher und anderes Papier kann tolle neue Formen bekommen. Im Grußkartenworkshop von Einzigware entstanden Briefumschlägen oder Grußkarten. Die Gruppe der Caritas upcycelt in ihren Projekten diverse Materialen und konnte viele gute Tipps geben, wie aus vielfältigen Materialien neue Produkte werden.

Vielfältige Motive entstanden auf den gebastelten Karten. Foto: Marina Schilke
Im Lichthof standen Lebensmittel im Zentrum: Unter dem Motto „Genuss mit Zukunft“, zeigte die Verbraucherzentrale Hessen, wie viel Platz Masthähnchen je nach Haltungsform haben, wo Dinge im Kühlschrank gelagert werden sollten und wie lange etwas noch essbar ist.

Wie jede selbst beim Einkauf beachten kann, sammelte die Verbraucherzentrale. Foto: Marina Schilke
Wenn es um Ernährung geht, ist der große Hebel der verringerte Konsum tierischer Produkte, aber auch Gemüse ist je nach Anbau unterschiedlich günstig für das Klima. Am Beispiel der Tomate hat mich überrascht, dass die heimische Tomate aus beheiztem Gewächshausanbau noch mehr CO2 verursacht als die eingeflogene Tomate aus Freilandanbau. Am klimafreundlichsten sind Tomaten natürlich saisonal und regional.

Je nach Anbau produzieren Tomaten sehr unterschiedlich viel CO2. Foto: Anselm Buder
Und um das, was vor Ort wächst und wie es am besten verwendet wird, ging es bei der Kooperative. Mitgenommen habe ich untere anderem ein neues Rezept, um den ganzen Brokkoli und nicht nur die Rösschen, sondern auch Strunk und Blätter zu verwenden – und war vor allem von den Blättern positiv überrascht.

Welches Gemüse hat jetzt Saison? Die Kooperative gibt Hinweise und Rezepttipps. Foto: Marina Schilke
Im Lichthof stand auch das Lastenrad von ULF Unverpackt. Hier wurde nicht nur das Konzept unverpackt vorgestellt, sondern es konnten auch Challenges gezogen werden. Meine „eine Woche keine fertigen Gerichte essen“ klappe mit einem Pommes-Ausrutscher ganz gut, lässt mich aber vor allem darüber nachdenken, was „Fertiggerichte“ alles umfassen können.

Foto: Anselm Buder
Aber es ging um mehr als Essen: Welche Materialien wie gut Wärme leiten, konnten die Besucher:innen bei Umweltlernen Frankfurt e.V. erproben. Dabei möchten wir in unseren Häusern zurzeit vor allem wenig Wärme nach außen leiten. Im Sommer hingegen ist die Erkenntnis, dass weiße Flächen langsamer warm werden als schwarze Flächen, für den Häuserbau oder Stadtplanung wichtig

Bei Umweltlernen kann der Effekt heller und dunkler Flächen auf die Wärmeentwicklung direkt gemessen werden. Foto: Anselm Buder
Über die Rolle von Wissenschaft, aber deren Erkenntnisse, wie zum Beispiel zur Pestizidbelastung von Lebensmitteln, konnte man sich am Stand der Scientists for Future informieren, die neben jeden Menge Fakten und Anregungen mitbrachten.

Foto: Anselm Buder
Insgesamt war es ein wunderbarer Tag in entspannter und angeregter Stimmung. Viele Ideen, Herausforderungen, Erkenntnisse, Grußkarten oder neue alte Kleider konnten mitgenommen werden. Wir freuen uns schon auf den nächsten Aktionstag im kommenden Frühjahr!

Foto: Marina Schilke
Autorin: Swenja Hoschek ist wissenschaftliche Volontärin am Museum für Kommunikation Frankfurt. Sie isst gerne vegan, aber Crêpes durchkreuzen diesen Plan zuweilen.